Mare Nostrum
Mare nostrum (lat. „unser Meer“) oder mare internum (lat. “inneres Meer“) nannten die Römer zunächst das Thyrrhenische Meer und nach der Ausdehnung ihres Herrschaftsgebiets auch das östliche Mittelmeer. Diese Bezeichnung verlor sich mit dem Untergang des Römischen Reiches. Mussolini belebte den Begriff wieder, um seinen Herrschaftsanspruch auf das Mittelmeer zu unterstreichen. Als 2013 zahlreiche Geflüchtete im Mittelmeer ertranken, organisierte die italienische Regierung unter diesem Begriff eine Rettungsaktion für Bootsflüchtlinge und rettete in einem Jahr rund 150.000 Menschen aus Seenot. Im Oktober 2014 wurde das Rettungsprogramm eingestellt. Private Rettungsschiffe, wie z.B. die Sea-Watch, versuchen mit ihren begrenzten Mitteln diese Lücke zu schließen.
Seit dem sind zehntausende Menschen im Mittelmeer ertrunken und die Behinderung der privaten Seenot-rettung durch die Europäische Union nimmt ständig zu.
Frank Dörner von Sea-Watch sagte 2016 dazu Folgendes: “Aus dem Mare Nostrum, in dem durch die italienische Marine noch vor zwei Jahren zehntausende Menschen gerettet wurden, ist mittlerweile das Mare Mortum geworden. Und das obwohl es sich bei diesem Meer um den vermutlich bestüberwachten Bereich der Ozeane der Welt handelt!”