• Das Rauschen der Bilder

    ist eine Bildstrecke die sich dem „Wirklichkeitsbezug“ künstlich generierter Bilder widmet und zu ergründen versucht, ob diese Bilder eine ganz eigene Sicht auf die Welt transportieren, die man als „Computer-Vision“ bezeichnen könnte. Dabei werden die Proteste vom Arabischen-Frühling bis hin zu Black-Lives-Matter in den USA und der Regenschirm-Bewegung in Hongkong zum Verhandlungsort dieser neuen Technologie. Getrieben von der Frage, was die Möglichkeit der Simulation für die Zukunft der Demokratie bedeutet, besonders unter den Eindrücken autoritärer, politischer Veränderungen. Beim Experimentieren mit den Bildgeneratoren, wird versucht die statistischen Herstellungsverfahren künstlich generierter Bilder transparent zu machen, deren Charakter zu untersuchen und diesen selbst in das Bild einzubetten.

    »Freiheit ist, gegen den Apparat zu spielen [...] Das kann nur Fotografen gelingen, die mit den Grundproblemen der Fotografie 'Bild', 'Apparat', 'Programm' und 'Information' in einer Weise umgehen, daß es ihnen gelingt, im Programm des Apparats 'unvorhergesehene Informationen herzustellen'
    (Vilém Flusser, 1983)
  • »Disruptive thinking«

    ist eine Bildstrecke, die psychische Erfahrungen im Zusammenhang mit einer Depression aufgreift. Darüber hinaus sind die Bilder Kreationen einer neuen Generation von „Text-zu-Bild-Programmen“ bzw. einer KI. Die Bildstrecke kann als eine Art “kooperatives” Projekt zwischen der KI und mir, dem Fotografen bzw. Redakteur verstanden werden. Sie greift auf künstlich erzeugte Bilder und auf echte Fotografien zurück. Auf diese Weise lassen sich neue Geschichten erzählen, zu denen es - wie in diesem Fall - zuvor keine Bilder gab. So entstand aus meinen Gedankenfetzen und Erinnerungen diese Bildstrecke. Generiert wurden die Bilder mit der Software „StableDiffusion“, die mit einem großen Datensatz an Fotos trainiert wurde. Der User gibt eine Bildbeschreibung in den Generator ein, macht weitere Angaben zum Stil und gewünschten Aussehen des Bildes, danach fängt die KI an zu „träumen“. Das „neuronale Netzwerk“ der KI ist dabei eine Blackbox, ähnlich dem Gehirn des Menschen. Auch die KI verfügt über einen „eigenen kreativen Moment“, den ich versucht habe zu nutzen und zu kuratieren. KI generierte Bilder werfen viele Fragen nach Urheberschaft, geistigem Eigentum oder künstlerischer Kreativität auf.