dima
  • Terra Incognita

    Kaum ein Thema hat in den letzten Jahren so viel mediale Aufmerksamkeit erfahren wie das Thema Flucht. Bilder von fliehenden Menschen sind in das kollektive Gedächtnis unserer Zeit eingegangen und mit Bezug auf das Mittelmeer ist ein ikonographisches Repertoire an Fotos entstanden, welches unsere Wahrnehmung des Konflikts prägt. Es sind alle denkbaren Bilder vom Meer, Schiffen, Rettungswesten, Schlauchbooten, Kindern, Rettern, Tränen, leidenden Menschen usw. entstanden.
    Die folgenden Bilder haben nur sekundär mit dem Konflikt zu tun. Sie sind aufgeladen durch den Kontext in dem sie entstanden. Sie enthalten eine Lücke in der Repräsentation zwischen dem sichtbaren Abbild auf dem Foto und dem thematischen Inhalt.
    Die Arbeit ist mein Versuch einer experimentellen Auseinandersetzung mit dem Thema Seenotrettung. Sie schließt für mich an fototheoretische Überlegungen der Dokumentarfotografie an und soll mit Fragen der Repräsentation sowie Sichtbarkeit und Unsichtbarkeit spielen. Dabei hoffe ich, dass der radikale Bruch mit klassischen Erzählformen und die offensichtliche Aufladung der Bilder eine kritische Auseinandersetzung mit der Funktionsweise von Fotografie und Tendenzen im heutigen Fotojournalismus ermöglichen.